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Dr. Carmen Birchmeier-Kohler erhält Leibniz-Preis

Mit 1,55 Millionen Euro dotiert - weitere elf Forscher geehrt

Mit dem höchstdotierten Preis der deutschen Wissenschaft, dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), ist jetzt in Berlin die Entwicklungsbiologin und Genforscherin Dr. Carmen Birchmeier-Kohler vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch ausgezeichnet worden. Sie erhält 1,55 Millionen Euro (drei Millionen Mark). Mit ihr wurden elf weitere Forscher in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften geehrt. Der für die Dauer von fünf Jahren vergebene Förderpreis beträgt laut DFG für Forscher, die mit größerem apparativem Aufwand arbeiten, 1,55 Millionen Euro, für mehr theoretisch ausgerichtete Forscher 775.000 Euro (1,5 Millionen Mark).

Dr. Birchmeier-Kohler befasst sich vor allem mit molekularbiologischen Fragen der Embryonal- und Organentwicklung der Säuger. Dabei erforscht sie insbesondere die Signalübertragung, die für ein geordnetes Zusammenspiel von Zellen während dieser Entwicklungsperioden eine wichtige Rolle spielen. Die Fähigkeit von Zellen, in ständigem Dialog miteinander zu stehen und ihre Funktionen aufeinander abzustimmen, ist auch für die Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen von Mensch und Tier von grundlegender Bedeutung. Sind die fein aufeinander abgestimmten Signalwege gestört, kann es im Embryo zu Entwicklungsstörungen und im erwachsenen Organismus zur Entstehung schwerer Krankheiten kommen.

Dr. Birchmeier-Kohler und ihrer Forschungsgruppe ist es mit Hilfe so genannter “knock-out”-Mäuse – bei ihnen werden gezielt  bestimmte Gene ausgeschaltet, um ihre Funktion im Organismus zu erkennen, - gelungen, die Rolle einer Reihe von Wachstumsfaktoren bei der Entwicklung des Organismus aufzuklären. Einige von ihnen sind entscheidend für die Entstehung von Brustkrebs oder lösen Fehlfunktionen des Nervensystems und des Herzens aus. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten der international renommierten Wissenschaftlerin sind in angesehenen internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht.

Carmen Birchmeier-Kohler, gebürtig aus Waldshut, hat an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich studiert und promoviert. Sie arbeitete am Cold Spring Harbor Laboratory in den USA und am  Max-Delbrück-Laboratorium der Max-Planck-Gesellschaft in Köln. 1995 erhielt sie einen Ruf an das MDC, einer Forschungseinrichtung der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Ziel des 1985 eingerichteten Leibniz-Programms ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftler zu verbessern und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Nachwuchswissenschaftler zu erleichtern. Bisher hat die DFG insgesamt 197 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit diesem Preis ausgezeichnet. Die diesjährigen Preisträger wurden aus 128
Vorschlägen ausgewählt.

Barbara Bachtler

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