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Hohe Auszeichnung für Prof. Dr. Detlev Ganten

Prof. Dr. Detlev Ganten, Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch, erhielt den diesjährigen, mit 20.000 Dollar dotierten CIBA-Preis für Bluthochdruckforschung. Damit werden seine grundlegenden Arbeiten zur Aufklärung der Entstehungsmechanismen von Bluthochdruck gewürdigt. Er entdeckte, daß das Regulationssystem, das Renin-Angiotensin-System, nicht nur im Nierengewebe, sondern auch im Gehirn ausgebildet wird. Außerdem leistete er Pionierarbeit für die Etablierung der molekularen Genetik in der Bluthochdruckforschung.

Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums erhielt den CIBA-Preis für Bluthochdruckforschung

Prof. Dr. Detlev Ganten, Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch, erhielt den diesjährigen, mit 20.000 Dollar dotierten CIBA-Preis für Bluthochdruckforschung. Damit werden seine grundlegenden Arbeiten zur Aufklärung der Entstehungsmechanismen von Bluthochdruck gewürdigt. Er entdeckte, daß das Regulationssystem, das Renin-Angiotensin-System, nicht nur im Nierengewebe, sondern auch im Gehirn ausgebildet wird. Außerdem leistete er Pionierarbeit für die Etablierung der molekularen Genetik in der Bluthochdruckforschung.

In den Industrieländern leidet fast jeder vierte unter Bluthochdruck, der die Hauptursache von Herzinfarkt, Nierenversagen und Schlaganfällen ist. Der Blutdruck wird durch ein komplexes Regulationssystem gesteuert: Das Enzym Renin wird in der Niere gebildet und aktiviert das Hormon Angiotensin, das den Blutdruck steigert. Ganten entdeckte, das dieses Renin-Angiotensin-System nicht nur im Blut und im Nierengewebe, sondern auch im Gehirn ausgebildet wird. Er zeigte, das Angiotensin ein wichtiges Neuropeptid ist, das auch andere regulatorische Funktionen ausübt.

Heute gilt als gesichert, das etwa sechzig Prozent der an Bluthochdruck Erkrankten ihre Anfälligkeit geerbt haben. Außerdem spielt die Lebensweise eine wichtige Rolle. Rauchen, Übergewicht, Streß und salzreiche Ernährung lassen den Blutdruck steigen. Ganten und seinem Team gelang es, die beiden Regionen im Erbmaterial einzugrenzen, die Gene enthalten, die an der Entstehung von hohem Blutdruck beteiligt sind: vermutlich sind es etwa fünf Gene.

Sie züchteten auch als erste weltweit transgene Ratten. Deren Erbmaterial enthält ein zusätzliches Renin-Gen aus der Maus. Die Tiere leiden an schwerem Bluthochdruck, weisen allerdings geringere Renin-Konzentrationen im Blut und in der Niere auf als gesunde Ratten. Aufgrund dieser unerwarteten Beobachtung vermuten die Wissenschaftler, daß Renin auch in anderen Geweben eine wichtige Regulationsfunktion hat.

Der CIBA-Preis wird jährlich seit 1975 vom Komitee für Bluthochdruckforschung der amerikanischen Herz-Gesellschaft verliehen. Der Preis würdigt herausragende Forscherpersönlichkeiten, die durch ihre Arbeiten entscheidend dazu beigetragen haben, die Ursachen von Bluthochdruck aufzuklären und die Behandlung zu verbessern. Ganten ist nach Prof. Dr. Franz Gross, dem früheren Direktor des Pharmakologischen Instituts der Universität Heidelberg, der zweite deutsche Preisträger.

Prof. Dr. Detlev Ganten ist seit September 1991 Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin. Er studierte Medizin in Tübingen und promovierte 1973 an der McGill Universität in Montreal, Kanada. In Montreal setzte er am klinischen Forschungsinstitut und in der Abteilung für experimentelle Medizin der Universität seine Arbeiten über das Renin-Angiotensin-System fort. Von 1975 bis 1991 war Ganten als Professor für Pharmakologie an der Heidelberger Universität tätig. Außerdem ist er seit 1979 wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Bluthochdruckforschung und seit 1989 Präsident der Welt-Hochdruck-Liga.

 

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